Ein Jahr Gemeinderat: Eine erste Bilanz

Gut ein Jahr ist der neue Wittnauer Gemeinderat nun im Amt. Zeit also für eine erste Zwischenbilanz. Schließlich hat sich der gesamte Gemeinderat – und haben wir uns als Fraktion „Natürlich Wittnau“ – für die Wahlperiode eine Menge vorgenommen. Unsere kommunalpolitischen Ziele haben wir vor der Wahl in 28 konkreten Vorhaben unter den Überschriften „Nachhaltige Dorfentwicklung, Soziales und Kultur, Wohnen, Ökologie und Klimaschutz“ formuliert – nachzulesen auf unserer Internetseite www.natuerlich-wittnau.de. Wir haben bei der Wahl versprochen, uns daran messen zu lassen, wieweit es uns gelingt, diese Vorhaben in die Tat umzusetzen. Dabei sind wir natürlich immer auch auf Mehrheiten im Gemeinderat angewiesen. 

Ein wichtiges Anliegen war und ist uns der Umwelt- und Klimaschutz. Hier konnten wir zusammen mit der Fraktion FWG im Juli 2020 einen einstimmigen Grundsatzbeschluss fassen (der BZ war dieser Beschluss nicht mal eine Erwähnung wert): Wittnau wird ein umfassendes Klimaschutzkonzept entwickeln, um bis 2030 seine CO2-Emissionen um 50 % zu reduzieren und mittelfristig klimaneutral zu werden. Nun wird es darauf ankommen, zusammen mit der Bürgerschaft konkrete Maßnahmen zu entwickeln, damit dieses ambitionierte Ziel auch erreicht werden kann. Bereits beschlossen ist, dass nicht nur das Gallushaus, sondern auch die übrigen kommunalen Gebäude mit Photovoltaik ausgestattet werden. Damit könnte der Strombedarf der Kommune bereits 2025 zu 100 % selbst erzeugt werden.

Zum Klimaschutz beitragen soll auch das Projekt „Nachhaltige Mobilität“, das der Gemeinderat im Herbst 2019 beschlossen hat und wozu u.a. auch das Teilprojekt „Mitfahrbänkle“ gehört. Leider hat Corona die bereits fortgeschrittenen Planungen dazu in den letzten Monaten ausgebremst. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben.

Die Verbesserung bzw. der Erhalt der kommunalen Infrastruktur gehört zu den Pflichtaufgaben der Gemeinde. So mussten wir die Sanierung der Wasserleitung Alemannenstraße sowie die Sanierung und Neuverlegung des Abwasserkanals Richtung Sölden in Auftrag geben, verbunden mit einer Teilsanierung der Weinbergstraße/In den Haseln – ein Großprojekt, das für die Gemeinde mit Kosten von rund 370.000 € verbunden sein wird. Dagegen macht sich die Sanierung und Verkehrssicherung der Gemeindeverbindungsstraße Wittnau / Ebringen mit ca. 30.000 € geradezu bescheiden aus.

Ein weiteres Infrastrukturprojekt ist die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen. Wir haben darauf hingewirkt, dass zum Schutz der Insekten weniger grelle ‚Warmlichtlampen‘ installiert werden. Ebenso erwirkt haben wir die schnelle Umsetzung der Umrüstung im ganzen Ort, da durch den niedrigeren Verbrauch und die niedrigeren Stromkosten Kosten eingespart und der Energieverbrauch gesenkt werden können. Die Erweiterung der Straßenbeleuchtung in der Weinbergstraße wird im Blick auf das zukünftige Baugebiet „In den Haseln Ost“ eine wichtige Funktion erhalten. Übrigens wird dieses geplante Neubaugebiet die große Chance bieten, unsere Vorstellungen von ökologischem Bauen und bezahlbarem Wohnen zu realisieren. Die bisherigen Diskussionen im Gemeinderat dazu lassen jedenfalls hoffen, dass wir da auf einem guten Weg sind.

Die Entwicklung des neuen Baugebietes ist für uns ein Baustein in einem  umfassenden Gemeindeentwicklungskonzept. Dabei soll es einerseits um die weitere bauliche Entwicklung im Dorf gehen, aber auch um Fragen der dörflichen Infrastruktur und der Verbesserung der Lebensqualität. Wir freuen uns, dass unser Wunsch, einen solchen Entwicklungsprozess mit Bürgerbeteiligung anzustoßen, aufgegriffen wurde. Die ersten Weichen hierfür sind gestellt.

Ansonsten haben wir uns aktiv beteiligt an der Diskussion, Planung und Umsetzung einzelner Projekte, wie z.B. dem neuen Buswartehäuschen in Biezighofen, der Idee eines Bewegungsparcours (in Planung), einer Sitztreppe als Verbindung zwischen Gallushaus-Parkplatz und Spielplatz (wodurch der neue Platz für den Wochenmarkt vor dem Gallushaus noch attraktiver werden wird), der Überprüfung und Sanierung von Quellfassungen, der Unterbringung von Geflüchteten, usw.
In unserem Wahlprogramm steht u.a. das Ziel: Die Integration von Geflüchteten in Schule, Kita, Freizeit und für eine Kultur des Willkommens für Menschen, die aus Not und Verfolgung zu uns geflüchtet sind. Das ist bisher in Wittnau recht gut gelungen, wird aber wohl auch in Zukunft eine Herausforderung für unsere Gemeinde bleiben.